Ein praktischer Entscheidungsrahmen für Unternehmenseigentümer

Wenn es dir wie den meisten Unternehmern geht, kommt irgendwann der Moment, an dem du merkst, dass deine Website nicht mehr mithalten kann. Vielleicht gibt es immer weniger Anfragen, die Websites deiner Konkurrenten sehen besser aus oder ein neues Tool verspricht, die Hälfte deiner Verwaltungsaufgaben zu automatisieren. An wen wendest du dich dann: an einen Webentwickler oder an einen Webberater?

Spoiler: Es ist nicht immer offensichtlich. In der Welt der digitalen Dienstleistungen gibt es viele unscharfe Grenzen und sich überschneidende Berufsbezeichnungen. Aber wenn du die richtige Entscheidung triffst, kannst du Zeit, Geld und eine Menge Kopfschmerzen sparen.

Wir erklären dir die Unterschiede, wo sich die Kompetenzen überschneiden und wie du entscheidest, was dein Unternehmen als Nächstes braucht. Und ja, die Webberatung kann dir oft mehr als nur Geld sparen.


Was ist der Unterschied? Webberatung vs. Webentwicklung

Lass uns einfach anfangen.

Web Consulting:

Ein Webberater ist ein strategischer Berater, der dir hilft, deine digitalen Ziele zu klären, Lücken und Chancen zu erkennen und einen umsetzbaren Plan zu entwerfen. Sie fragen nicht nur: "Was willst du aufbauen?", sondern auch: "Warum?" und "Was ist der klügste Weg dorthin?"

Betrachte die Webberatung als deinen digitalen Fahrplan:

  • Überprüfen deiner aktuellen Website, Tools und Prozesse
  • Hilfe bei der Auswahl der richtigen Plattformen und Prioritäten
  • Einen Plan (und ein Budget) erstellen, um den besten ROI zu erzielen
  • Beratung bei der Auswahl von Anbietern, Integrationen und Benutzerfreundlichkeit
  • Den Fokus auf die Geschäftsergebnisse legen, nicht nur auf die technischen Spezifikationen

Web-Entwicklung:

Ein/e Webentwickler/in ist ein/e technische/r Spezialist/in, der/die deine Website oder digitale Tools erstellt, pflegt oder anpasst. Sie setzen Pläne in die Realität um - sie schreiben Code, integrieren Plugins und sorgen dafür, dass die Website tatsächlich Arbeit.

Die Webentwicklung umfasst:

  • Entwerfen und Erstellen neuer Websites oder Landing Pages
  • Programmieren von benutzerdefinierten Funktionen oder Integrationen
  • Fehlerbehebung bei technischen Problemen
  • Optimierung von Leistung und Sicherheit
  • Umsetzung der von dir oder deinem Berater erstellten Entwürfe

Sich überschneidende Fähigkeiten (und warum das wichtig ist)

Hier werden die Dinge unscharf: Viele Berater/innen haben Entwicklungserfahrung, und viele Entwickler/innen können ein gewisses Maß an Beratung anbieten. Aber ihre Fokus ist das, was sie trennt.

  • Web-Berater das große Ganze sehen: digitale Strategie, Benutzererfahrung, Geschäftsziele, Anbietermanagement.
  • Web-Entwickler den Schwerpunkt auf die Ausführung legen: Spezifikationen in Code umsetzen und dafür sorgen, dass alles reibungslos läuft.

Manche Soloprofis (wie ich) tragen beide Hüte. Aber Vorsicht - ohne Plan direkt in die Entwicklung einzusteigen ist wie ein Hausbau ohne Bauplan. Die teuersten Fehler passieren meist vor eine einzige Zeile Code geschrieben wird.


Entscheidungsrahmen: Brauche ich Webberatung oder Webentwicklung?

Wenn du dir nicht sicher bist, welchen Weg du einschlagen sollst, kannst du mit diesen Fragen beginnen:

1. Kennen Sie Genau Was brauchst du?

  • Ja: Wenn du eine klare, detaillierte Liste hast (z.B. "Ich brauche eine neue Landing Page für meine Frühjahrskampagne"), ist ein Entwickler in der Regel die richtige Wahl.
  • Nein: Wenn du dir nicht sicher bist, was falsch ist, was du wirklich brauchst oder wie du Prioritäten setzen kannst, solltest du einen Webberater hinzuziehen. Er wird dir helfen, deine Ziele zu klären und unnötige Ausgaben zu vermeiden.

2. Versuchst du, ein geschäftliches Problem zu lösen, nicht nur ein technisches?

  • Ja: (z.B. "Warum konvertieren meine Leads nicht?" oder "Wie kann ich unser Onboarding automatisieren?") Beratung steht an erster Stelle. Vielleicht brauchst du nicht einmal eine neue Website - eine Prozessoptimierung oder bessere Analysen könnten die Lösung sein.

3. Erwägst du eine größere Website-Änderung oder Investition?

  • Ja: Wenn du einen Berater hinzuziehst, bevor du dein Budget für Design oder Code festlegst, kannst du Tausende sparen. Er kann Angebote prüfen, Briefings schreiben oder bei der Auswahl der richtigen Technologie helfen - damit du nur für das bezahlst, was dir wirklich etwas bringt.

4. Du hast einen vertrauenswürdigen Entwickler, möchtest aber eine zweite Meinung einholen?

  • Ja: Ein Webberater ist dein Anwalt, der sicherstellt, dass dir nicht zu viel verkauft wird oder du zu glänzender, aber unnötiger Technik gelenkt wirst.

5. Gibt es ein bestimmtes technisches Problem, das du so schnell wie möglich lösen musst?

  • Ja: (z.B. "Mein Kontaktformular ist kaputt", "Die Website ist nicht erreichbar" oder "Ich muss Core Web Vitals reparieren") Ruf zuerst einen Webentwickler an. Wenn das Problem aber immer wieder auftritt, kann eine Beratung dir helfen, die Ursache endgültig zu beheben.

6. Willst du dein Geschäftsmodell umgestalten, erweitern oder neu ausrichten?

  • Ja: Beginne mit Beratung. Größere Veränderungen im Markenauftritt oder im Geschäftsmodell sind der perfekte Zeitpunkt, um deine gesamte digitale Landschaft zu überprüfen.

Wie du mit Web-Consulting tatsächlich Geld sparst

Es ist leicht, Beratung als "zusätzliche" Ausgabe zu betrachten, aber die Realität ist das Gegenteil. Hier ist der Grund dafür:

Ein Diagramm, das zeigt, dass die Kosten pro Fehler von der Planung und dem Entwurf (0,1), dem Engineering (1), der Inbetriebnahme (10), dem Betrieb (100) bis zum Service (1000) steil ansteigen, was die steigenden Kosten in späteren Projektphasen verdeutlicht.
Zehner-RegelQuelle: ResearchGate

1. Teuren Fehlern vorbeugen

Hast du schon mal eine Website erstellt und dann festgestellt, dass du die falsche Plattform gewählt, eine wichtige Integration verpasst oder etwas entwickelt hast, das dein Team nicht mag? Ein Berater hilft dir, es gleich beim ersten Mal richtig zu machen.

2. Objektive, anbieterneutrale Beratung

Im Gegensatz zu Agenturen, die ihren eigenen Stack vorantreiben, hat ein Webberater kein Eigeninteresse. Du bekommst ehrliche Empfehlungen, bei denen deine Bedürfnisse an erster Stelle stehen - keine versteckten Upsells oder überflüssigen Angebote.

3. Besserer ROI für jedes Projekt

Indem er sich auf die Geschäftsergebnisse konzentriert, stellt ein Berater sicher, dass deine digitalen Ausgaben deine Ziele direkt unterstützen. Du verschwendest kein Geld mehr für "Nice-to-have"-Funktionen, die du nie nutzt.

4. Klügere Prioritätensetzung

Nicht jeder Schmerzpunkt braucht eine große Lösung. Manchmal kann ein Berater kleine Änderungen vorschlagen - wie z.B. die Optimierung einer Call-to-Action oder die Integration von Automatisierungsmaßnahmen - die zu großen Ergebnissen führen.

5. Verringerung des schleichenden Umfangs

Wenn du mit einem klaren Plan beginnst, bleiben deine Projekte im Plan und im Budget. Das bedeutet, dass es keine teuren Überraschungen, Nachbesserungen oder "dringende" Extras in letzter Minute gibt.

6. Dein Team befähigen

Bei der Beratung geht es nicht nur um ein einmaliges Projekt, sondern auch um den Aufbau deiner internen digitalen Kompetenz. Mit der richtigen Beratung kann dein Team deine digitale Präsenz in Zukunft besser verwalten, aktualisieren und optimieren.


Ein paar Szenarien aus der Praxis

Szenario 1: Du willst deine Website neu gestalten, bist dir aber nicht sicher, was dein Publikum wirklich braucht. Beginne mit einer Prüfung um deine aktuelle Website zu überprüfen, Analysen zu erstellen und Prioritäten zu setzen. Dann übergibst du das Briefing an einen Webentwickler, der es in die Tat umsetzt.

Szenario 2: Du bringst einen neuen Service auf den Markt und brauchst schnell eine eigene Landing Page. Wenn du weißt, was du willst - Layout, Text, CTA -, kannst du dich direkt an einen Entwickler wenden. Wenn du aber unsicher bist, was deine Botschaft, deine Zielgruppe oder die einzelnen Schritte des Trichters angeht, ist eine Beratung im Vorfeld von großem Wert.

Szenario 3: Du hattest in der Vergangenheit schon einige "gescheiterte" Website-Projekte - zu hohe Budgets, wenig überzeugende Ergebnisse. Ein Berater kann als dein Anwalt auftreten, der die Angebote prüft und die Anbieter zur Rechenschaft zieht, damit du dieses Mal auch das bekommst, wofür du bezahlst.

Szenario 4: Dein Unternehmen wächst und du bist überwältigt von all den Ratschlägen zur "digitalen Transformation", die es gibt. Die Beratung hilft dir, den Hype von den echten Chancen zu trennen und eine nachhaltige digitale Roadmap zu erstellen, anstatt jedem Trend hinterherzulaufen.


Also... Was brauchst du jetzt?

  • Wenn du willst KlarheitStrategie oder einen digitalen Aktionsplan - engagiere einen Web-Berater.
  • Wenn du eine klareine klar definierte Liste mit technischen Aufgaben - gehe direkt zu deinem vertrauenswürdiger Webentwickler.

Und wenn du irgendwo dazwischen liegst? Das ist völlig normal. Tatsächlich beginnen viele Projekte mit der Beratung und gehen dann nahtlos in die Entwicklung über, mit weniger Aufwand und besseren Ergebnissen.


Du bist dir noch nicht sicher, was das Richtige für dich ist? Nimm Kontakt auf für ein schnelles, unverbindliches Gespräch. Ich helfe dir, herauszufinden, wo du anfangen sollst - damit du die digitalen Ergebnisse bekommst, die du wirklich willst, und das ohne jeden Firlefanz.